Bulgarien ist ein Land im Osten Europas, in dem es noch viel zu entdecken gibt. Abseits der Touristenzentren an der Schwarzmeerküste bietet das Land tolle, ursprüngliche Landschaften und viele kulturelle Schätze. Außerdem ist Reisen nach und in Bulgarien sehr preiswert. Mehr dazu in meinen Reisetipps für Bulgarien.
Bei „Urlaub in Bulgarien“ denken die meisten an Sonnenstrand oder Goldstrand – die beiden Tourismushochburgen am Schwarzen Meer. Hier sind in den letzten Jahren vor allem große Hotels entstanden, die vor allem im Sommerurlaub von Touristen aus ganz Europa bevölkert werden. Wenn du einfach schnell einen günstigen Pauschalurlaub buchen willst, dann kannst du hier auf jeden Fall fündig werden. Vor allem für sehr junge Touristen aus Großbritannien, Osteuropa und Deutschland gibt es rund um Varna und Burgas viele Möglichkeiten für preiswerten Urlaub.
Und der Rest des Landes?
Bulgarien bietet nicht nur Sandstrände entlang der Schwarzmeerküste. Im Süden und Westen des Balkanlandes erstrecken sich Hochgebirge, in denen es sich in den Sommermonaten prima wandern lässt. Im Winter verwandeln sich die Berge in weitläufige Skigebiete, die seit Jahrzehnten für Einheimische und Touristen sehr gute Bedingungen für Wintersportler bieten.
Nachdem es nach der politischen Wende in den 1990er Jahren etwas ruhiger war, werden viele dieser Wintersportorte von Skifahrern aus aller Welt langsam wieder entdeckt. Orte wie Bansko und Borovets im Rila-Gebirge oder Pamporovo in den Rhodopen liegen auf der gleichen geographischen Breite wie Rom – bieten aber dennoch hochalpinen Skisport auf Höhen bis zu 2900 Metern. Auf den Pisten geht es wieder international zu. Griechen, Dänen, Russen, Engländer und natürlich die Bulgaren selbst stürzen sich auf Pisten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ins weiße Vergnügen.
Welterbestätten im ganzen Land
Das ganze Jahre hindurch sind die vielen Sehenswürdigkeiten der bulgarischen Kultur einen Besuch wert. UNESCO Welterbe-Stätten wie das „Kloster Rila“ im gleichnamigen Gebirge im Westen oder das Batschkowo-Kloster im Süden liegen versteckt zwischen hohen Berggipfeln und bieten Einblicke in die jahrhundertealte christlich-orthodoxe Kultur des Balkanstaates.
An der Schwarzmeerküste solltest du dir die einzigartige Altstadt von Nessebar unbedingt anschauen. Auf einer kleinen Halbinsel liegt sie wie ein begehbares Freilichtmuseum, in dem du auch wohnen kannst.
Hauptstadt mit Berg
Auch abseits der Gebirge und Küsten hat Bulgarien viel zu bieten. Die Hauptstadt Sofia erscheint auf den ersten Blick direkt nach der Ankunft ein wenig trist. Aber das Stadtinnere ist bunt und lebhaft wie es sich für eine Hauptstadt gehört. Kleine Galerien und Cafes sprießen überall. Einige große Kathedralen wie die Alexander Newski Kathedrale bestimmen das Stadtbild.
Wie in vielen Städten Osteuropas ist an manchen Ecken der Verfall aus sozialistischen Zeiten noch sichtbar, aber Stück für Stück sprießt überall das Neue hervor – mit den typischen bulgarischen Eigenheiten: Solange es funktioniert, ist es ok – das gilt nicht zuletzte für die Knäuel von Stromkabeln, die in ganz Bulgarien mehr oder weniger wahllos zwischen den Häusern gespannt werden.
Um in den Bergen zu Wandern oder Ski zu fahren, musst du dich übrigens von Sofia gar nicht allzuweit entfernen. Das „Vitosha“-Gebirge erhebt sich direkt hinter der Stadt und beginnt bereits in den Vororten Sofias. Hier liegt bis ins Frühjahr Schnee. Für ein, zwei Tage lohnt sich ein Besuch in der bulgarischen Hauptstadt um von dort aus weiter zu reisen.
Von Sofia aus geht es mit dem Taxi oder Bus weiter in die thrakische Tiefebene, die sich bis zum Schwarzen Meer erstreckt. Hier liegt eine der bedeutendsten Städte des Landes: Plowdiw. Die zweitgrößte Metropole gehört mit über 7000 Jahren Besiedlung zu den ältesten der Welt und ist 2019 Europas Kulturhauptstadt. Zwar gibt es auch einen internationalen Flughafen, der wird aber derzeit von kaum einer Airline angeflogen.
In Plovdiv wird die wechselvolle bulgarische Geschichte an jeder Ecke sichtbar. In der Altstadt ragen noch Moscheen auf, die davon Zeugen, dass ein Teil des Landes Jahrhunderte lang zum osmanischen Reich gehörte. Unter der Stadt erstrecken sich mehrere Quadratkilometer der antiken Stadt „Philippopolis“, dem Plovdiv der Römerzeit. Wo immer in der Innenstadt gebaut wird, treten antike Reste zutage. In den letzten Jahren wurden viele wieder restauriert und zugänglich gemacht: Teile der römischen Arena im Stadtzentrum und natürlich das Theater auf einem der Hügel, das zufällig bei Bauarbeiten gefunden wurde und heute wieder für Aufführungen genutzt wird.
In der alten Innenstadt, wo vor einiger Zeit noch viele Häuser dem Verfall ausgesetzt waren, siedeln sich nun Künstler aus aller Welt an. Die Gemeinde lässt Künstler und Start-Up-Unternehmer ein Jahr kostenfrei wohnen um die alten Häuser wieder mit Leben zu füllen. Gerade im Sommer ist Plovdiv ein wunderbares Reiseziel, von dem aus du mit Auto, Taxi oder Bus sowohl in die Berge der umgebenden Gebirge und in ein paar Stunden ans Schwarze Meer kommst.
Wenn du in deinem Solourlaub lieber ruhigere Küsten finden willst, dann kannst du entlang der Küste südlich von Burgas deutlich ruhigere Strände finden, als rund um Gold- und Sonnenstrand. Von Burgas und Varna aus gibt es das ganze Jahr hindurch preiswerte Direktflüge nach Deutschland.
Auf der nächsten Seite findest du noch praktische Tipps für deine Bulgarien-Reise!