Typisches Malariarisikogebiet sind die Tropen. Auf was du bei deiner Reiseplanung unbedingt achten solltest, erfährst du hier. Die Safari ist gebucht. Der Arzt rät zur Malariaprophylaxe. Doch was bedeutet das?
Reisen in Malariarisikogebiete
Ob Safari in Namibia oder Rucksacktour durch Thailand – Wenn du in den Tropen oder Subtropen unterwegs bist, begibst du dich meist in ein Malariarisikogebiet. Die Anopheles-Mücke, durch deren Biss die gefährliche Malaria übertragen wird, liebt Hitze und schwüle Feuchte. Vor dem Urlaub ist es deshalb wichtig, dass du dich über Risikogebiete und einen wirksamen Insektenschutz auf Reisen informierst, damit du dich nicht mit Malaria ansteckst.
Angriff auf die roten Blutkörperchen: Was die Malaria so gefährlich macht
Die Malaria ist weltweit die häufigste Tropenkrankheit. In Deutschland hatten im Jahr 2015 circa 1000 Menschen nach einer Reise in Malariarisikogebiete die Krankheit im Gepäck. Die Tropenkrankheit wird durch einzellige Parasiten, sogenannte Plasmodien, verursacht, die über den Speichel bestimmter Stechmücken auf den Menschen übertragen werden. Je nach Art der Plasmodien gibt es „milde Formen“ der Malaria, wie die Malaria tertiana, aber auch die lebensgefährliche Form der Malaria tropica. Bei der häufigen Malaria tropica befallen die Parasiten bis zu 80 Prozent der roten Blutkörperchen, weswegen die Erkrankung sehr schwer verläuft.
Nach der Infektion durch die Malaria-Plasmodien dauert es zwischen 7 Tagen und einem Jahr, bis die Krankheit ausbricht. Die Symptome der Malaria sind vergleichbar mit einer Grippe: Schüttelfrost, Fieber und Gliederschmerzen. Bleibt die Malaria-Infektion unbehandelt, kann sie verschiedene Organe wie die Milz oder die Leber schädigen. Umso wichtiger ist es, dass du dir vor deinem Urlaub klar wirst, ob du eine Reise in ein Malariarisikogebiet planst und entsprechend vorsorgst.
Rund um den Äquator: Malariarisikogebiete
Als Malaria Risikogebiete gelten Regionen der Erde um den Äquator, in denen die Ansteckungsgefahr mit Malaria als hoch eingestuft wird. Die Anopheles-Mücke bevorzugt ein schwül-warmes Klima mit einer Temperatur zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Deswegen gelten Afrika, Asien und Südamerika als Malariarisikogebiete. Innerhalb dieser Kontinente gibt es Länder mit einem hohen Übertragungsrisiko und Gebiete mit seltener Übertragung. Zu den Ländern mit einem hohen Übertragungsrisiko gehören:
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Afrika: In Afrika zählen insbesondere die Länder südlich der Sahara zu den Malariarisikogebieten, beispielsweise Kenia, Tansania, Namibia oder Botswana.
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Asien: Thailand, Indonesien, indischer Subkontinent
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Mittelamerika: Haiti, Dominikanische Republik
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Südamerika: Bolivien, Guyana, Ecuador, Kolumbien, Peru, Surinam, bestimmte Gebiete in Bolivien
Wenn du sicher gehen möchtest, dass dein Reiseland malariafrei ist, informiere dich am besten bei einem Tropenmediziner über den neusten Stand der Malariarisikogebiete.
Malariaprophylaxe: am besten den Stich vermeiden
Da es bisher nicht möglich ist, sich gegen Malaria zu impfen, solltest du dich spätestens zwei Wochen vor dem geplanten Urlaub mit dem Thema Malariaprophylaxe beschäftigen. Es gibt zwei Formen der Malariavorbeugung, die dir bei einer Reise in ein Malariarisikogebiet zur Verfügung stehen:
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Schutz vor dem Mückenstich
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Schutz vor dem Erreger (also die vorbeugende Einnahme von Medikamenten)
Reisemediziner sind sich einig, dass der wirksamste Schutz vor Malaria darin besteht, den Mückenstich zu vermeiden. Hierfür ist neben dem Tragen langärmeliger Kleidung vor allem das Einreiben unbedeckter Hautstellen mit einem insektenabweisenden Mittel entscheidend. Du solltest darauf achten, dass der Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) enthalten ist, da dieser tropische Mücken wie die Anopheles-Mücke besonders zuverlässig abwehrt. Auch das Aufhängen von Moskitonetzen in Zelten oder Bungalows, die nicht mückenfrei sein können, ist sinnvoll.
Die medikamentöse Malariaprophylaxe stellt eine Ergänzung zur Vermeidung von Mückenstichen dar. Sie sollte je nach Reisezeit, Reisedauer und individueller Gesundheit des Reisenden mit einem Arzt abgesprochen werden. Welche Wirkstoffe der Arzt auswählt, richtet sich nach den Resistenzen der Anopheles-Mücken im jeweiligen Reisegebiet. Hält der Arzt eine vorbeugende Einnahme eines Malariamittels für sinnvoll, beginnst du meist eine Woche vor dem Urlaub mit der ersten Tablette. Das Medikament wird über den Zeitraum des Urlaubs bis wenige Wochen danach verabreicht.
Obwohl die Malariamedikamente wirksam sind, solltest du die Maßnahmen zur Vermeidung von Mückenstichen nicht vernachlässigen. Denn Malariarisikogebiete sind häufig auch Gegenden, in denen andere, durch Mücken übertragene Tropenkrankheiten, wie das Dengue-Fieber, auftreten.