Im vierten Teil der Bulgarien-Tour locken die Berge im Süden des Landes. Hier liegen dichte Wälder, zahlreiche Wanderwege und jede Menge Natur.
Die Region um Pamporovo im Gebirgszug der Rhodopen ist seit Jahrzehnten mehr und mehr vom Tourismus erschlossen worden. Für Wintersportler aus aller Welt stehen hier zahlreiche Skipisten mit allen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung. Abseits der Pisten sind mehr und mehr große Hotels entstanden, die die tausenden Besucher jedes Winters beherben und bespaßen.
Viel interessanter ist die Region aber in den Sommermonaten, wenn hier so etwas wie Nebensaison herrscht. Die Hotels sind nahezu verlassen, die Straßen leer und es bleibt viel zeit die Natur zu genießen, die in den Wintermonaten meist unter einer dicken Schneedecke versteckt ist.
Die über 2000 Meter hohen Gipfel sind mit dicht mit hohen Tannen bewachsen, ganz im Gegensatz zu den östlichen Rhodopen, die mit dichten Eichen- und Buchenwäldern eine andere Gebirgslandschaft bilden. Pamporovo gehört zur Region Smoljan, die, wie so vieles in Bulgarien, bereits seit Jahrtausenden besiedelt ist und in der die Zeit immer ein bisschen langsamer zu gehen scheint, was aber den zusätzlichen Reiz ausmacht.
Auch viele Bulgaren nutzen den Sommer für einen Ausflug in die Rhodopen. In den letzten Jahren haben die internationale Mountainbiking-Wettbewerbe Smoljan über die Bulgarien hinaus bekannt gemacht. Wer gerne WIRKLICH steile Berge hinabrast, der ist hier auf jeden Fall richtig.
Wie so viele Regionen, leidet auch Pamporovo etwas unter dem Tourismus: Riesige, unfertige Hotelburgen für Winterurlauber stehen verlassen in der Landschaft herum und trüben manchmal ein wenig das Bild. Diese Bausünden werden aber hoffentlich nach und nach beseitigt oder wenigstens fertiggestellt. Spätestens wenn man die erste Hand voll frischer Himbeeren gesammelt hat, sind einem diese Hotels aber auch wieder egal. Denn die Gegend ist berühmt für ihre zahllosen Himbeersträucher, die links und rechts der Straßen wachsen.
Wer mag, kann bei gutem Wetter Smoljan als Ausgangspunkt für eine mehrtägige Wanderung oder eine Fahrt in Richtung Süden nehmen. Luftlinie liegt die griechische Grenze nur ca. 10 km von Smoljan entfernt. Mit dem Auto dauert es allerdings ca. 2-3 Stunden, da man durch die Berge einige Umwege fahren muss. In knapp 3 Stunden ist man dann auch schon an der Ägais, vielleicht für ein paar Tage Badeurlaub.
Alternativ kannst du es so machen wie ich: Von Pamporovo aus ging es wieder zurück nach Plovdiv. Von dort dann nach einer weiteren Nacht Aufenthalt mit dem Bus in ein paar Stunden zum Schwarzen Meer, nach Nessebar.