Natürlich ist es ein Versprechen, das eigentlich jede Airline abgibt: Wir passen auf Ihr Gepäck auf, wenn sie es bei uns aufgeben. Dennoch gehen in aller Welt jedes Jahr hunderttausende Gepäckstücke an den Flughäfen verloren. Die Flugesellschaft Delta setzt nun in großem Maßstab auf neue Methoden zur Gepäckverfolgung.
Für einen Alleinreisenden ist es fast noch schlimmer, als für andere: Das Gepäckstück ist irgendwo in den unendlichen Weiten der Gepäckbänder verloren gegangen. Obwohl man sich bei all der Technologisierung noch wundert, wie so etwas selbst bei modernsten Fluglinien noch passieren kann, ist es keine so große Seltenheit. Selbst die besten Fluglinien haben Verlustraten von bis zu 5%.
Ab Ende des Sommers will die zweitgrößte Airline der Welt mittels RFID-Chip jedes Gepäckstück nach der Aufgabe automatisiert verfolgen lassen. Das erfolgte bislang schon per Barcode, der am Aufgabeschalter ans Gepäckstück geklebt wurde. Die RFID-Technologie funktioniert aber durch Funksignale mit geringen Reichweiten und so lässt sich der Weg von Koffer und Rucksack viel schneller und detaillierter nachverfolgen.
Und das nicht nur durch die Fluggesellschaft selbst, sondern zukünftig auch per App durch den Passagier. Für iOS ist das Feature bereits verfügbar. So weiß man dann immer, an welchem Punkt sich das eigene Gepäckstück gerade befindet. Dabei wird die „last known location“, an der das Gepäck gescannt wurde, angezeigt. Seit August wird das System auf 344 Flughäfen an den Delta-Schaltern installiert.
Bislang gab es für Priority-Passagiere bei Qantas oder British Airways bereits einen ähnlichen Service. Delta öffnet diesen nun für Passagiere aller Klassen.
Die US-Fluglinie hat nach eigenen Angaben beim Routen von Gepäckstücken bereits eine Genauigkeit von 95% erreicht. Mit der neuen Technik soll sie dann bei 99,9% liegen. Bei 180 Millionen Fluggästen im Jahr, könnte das allerdings immernoch bei 180.000 Passagieren zu Problemen mit verschwundenem Gepäck führen.